Medienkonzept

Zukunftsfähiges Medienkonzept

Die Basis des digitalen Unterrichts am Friedrich-Gymnasium Freiburg ist ein Medienkonzept, das orts- und zeitunabhängiges Lernen datenschutzkonform ermöglicht. Dabei wird auf eine minimalistische festinstallierte Medientechnik in den Klassenzimmern, eine hochwertige flexible Ausstattung aller Lehrer*innen und Schüler*innen (ab Klasse 8) mit Tablets, einen Schulserver mit Open-Source Cloud, Mail und Chat sowie ein Support-Konzept gesetzt.

Corona-Test fürs Medien-konzept

Hat Ihr Medienkonzept den Corona-Test bestanden?
1. Frage: War ein zeit- und ortsunabhängiges Lernen mit schulischen Endgeräten möglich?
2. Frage: Bildete das verwendete Lernmanagement-System ein gutes Fundament für den Fernunterricht?
3. Frage: Konnten Schüler, Lehrer und Eltern per Schul-Mail & -Chat datenschutzkonform kommunizieren?
Ergebnis: Nein? Ihr Medienkonzept sollte auf den Prüfstand und überarbeitet werden.

Tablets
für den Unterricht

  • a) Einsatz des Lehrer-Tablets

    Problem

    Ein großer Fehler im Medienkonzept wäre in teure und unflexible interaktive Tafeln zu investieren. Die lehrerzentrierten interaktiven Whiteboards sind für das vernetzte orts- und zeitunabhängige Lernen völlig ungeeignet. LehrerInnen und SchülerInnen benötigen personalisierbare Tablets, mit denen digitales Arbeiten sowohl in der Schule als auch zu Hause möglich ist. Vor allem im Fernunterricht (Corona-Zeit) profitieren Lehrende und Lernende von einheitlichen und zentral verwalteten schulischen Endgeräten. 


    Lösung

    Statt der Installation von teuren Medientischen in jedem Klassenzimmer erhält jede/r LehrerIn für den Einsatz im Unterricht und die Unterrichtsvorbereitung zu Hause ein eigenes Tablet mit Stift und Tastatur. Das Lehrer-Tablet lässt sich im Unterricht aller Schularten und Fächer sehr vielseitig einsetzen:

    • Dokumentenkamera  (z. B. Belkin Tablet-Halter)
    • Interaktive Tafel  (z . B. App: Good Notes)
    • Lernmaterial + Cloud  (z. B. App: PDF Expert)
    • Gruppenbildung  (z. B. App: Team Shake)
    • Lautstärkenkontrolle  (z. B. App: Lärmampel)
    • Digitales Notenbuch  (z. B. App: Teacher Tool)
    • Digitales Klassenbuch  (z. B. App: WebUntis)

    Praxiserprobter Vorschlag

    Am Friedrich-Gymnasium Freiburg unterrichten alle Lehrerinnen und Lehrer bereits seit mehreren Jahren mit einem eigenen Tabelt. Die einfache Administration und App-Verwaltung der 55 Lehrer-Geräte erfolgt zentral über die Mobilgeräteverwaltung des Kreismedienzentrums Freiburg. Das Konzept der Lehrer-Tablets wurde in Zusammenarbeit mit dem Amt für Schule und Bildung der Stadt Freiburg entwickelt und positiv evaluiert.


  • b) Einsatz von Schüler-Tablets

    Durch den Einsatz von Lernplattformen, Live-Feedback-Apps, Sensoren und Erklärvideos in Verknüpfung mit zeitgemäßen methodischen Ansätzen kann der Unterricht emotional anregender, effizienter und wirkungsvoller gestaltet werden. Die sinnvolle Integration von digitalen Medien z. B. in den MINT-Unterricht führt bei Schülerinnen und Schülern zu einer höheren Motivation und zu besseren Schulleistungen [1]. 


    Für den spontanen Einsatz von mobilen Endgeräten im Unterricht benötigt jeder Schüler z. B. ab der 8. Klassenstufe ein eigenes mobiles Endgerät (1:1 Ausstattung). Der Einsatz von temporären Tablet-Koffern mit 30 mobilen Endgeräten ist möglich - hat sich aber in der Schulpraxis nicht bewährt. 


    1:1 Tablet Ausstattung statt BYOD

    Der Vorteil von schuleigenen 1:1 Tablets im Vergleich zum BYOD-Smartphone ist der größere Bildschirm, mit dem längere Recherchen, genauere Analysen und komplexere Aufgabenstellungen möglich sind. Zudem enthalten schulische Tablets keine Mobilfunkverbindung, was eine größere Kontrolle der Schülerarbeit durch den Lehrer und ermöglicht. Kostenpflichtige Apps können von der Schule zentral eingekauft und über eine Mobilgeräteverwaltung (MDM) gleichzeitig auf alle Tablets installiert werden. Die Schule kann beliebige Restriktionen auf die Schüler-Tablets aufspielen (z. B. kein Zugriff auf den App-Store) und diese Restriktionen für jede Klasse individuell anpassen. Über die App „Classroom“ können die Lehrenden auf ihrem Lehrer-Tablet alle Tablet-Bildschirme der Schülerinnen und Schüler im Klassenzimmer beaobachten, die Aufmerksamkeit der Schüler auf eine App festlegen und Dokumente mit einem Klick an alle Schüler verteilen bzw. einsammeln. 


    Bei der Ausgabe der 1:1 Schüler-Tablets hat sich am Friedrich-Gymnasium Freiburg das folgende Dokument zur Einführung der Endgeräte für Lehrer*innen, Eltern und Schüler*innen etabliert: Übersicht zur Einführungsphase.


  • c) IT- und Tablet-Service-Zentrum

    Die Betreuung aller schulisch eingesetzten Endgeräte (Compuer & Tablets) sollte zentral durch ein Tablet-Service-Zentrum des Schulträgers übernommen werden:


    • Betrieb der zentralen Servertechnologie zur Computer- und Tablet-Verwaltung (MDM).
    • Einbindung aller Computer und Tablets in die Mobilgeräteverwaltung und Mitbetreuung.
    • Beschaffung, Erstinstallation, Auslieferung der Computer und Tablets an die Schule.
    • Tägliche Sprechstunde bei Gerätedefekten für SchülerInnen und LehrerInnen.

    Die Maßnahme könnte zu einer deutlichen Arbeitsentlastung für die IT-Lehrerinnen und Lehrer an den Schulen führen.


    Praxiserprobter Vorschlag

    Bereits zum jetzigen Zeitpunkt bietet das Kreismedienzentrum Freiburg (KMZ) für die Freiburger Schulen eine kompetente Tablet-Beratung mit einer eigenen Mobilgeräteverwaltung für Computer und Tablets an. 


  • d) Finanzierung von Schüler-Tablets

    Immer mehr Schulen setzen auf eine 1:1 Tablet-Ausstattung von Schülerinnen und Schülern z. B. ab der 8. Klassenstufe. Problematisch an einer solch umfänglichen digitalen Ausstattung ist der hohe Anschaffungspreis pro Tablet (ca. 600€ mit Zubehör und Software). Mit einem Eltern-Tablet-Leasing-Modell könnten sehr schnell und dauerhaft die Klassenstufen 8-12 mit Endgeräten ausgestattet werden. Dem steht allerdings die berechtigte Forderung nach Chancen- und Bildungsgerechtigkeit entgegen. 


    Digitale Bildung, insbesondere an einer öffentlichen Schule, darf nicht von der finanziellen Situation der Eltern abhängig sein. Der Bildungserfolg muss von der sozialen Lage entkoppelt sein.


    Wünschenswert und sozialverträglich wäre es deshalb, wenn der Schulträger die Finanzierung der Schüler-Tablets zu 100% übernehmen würde. 



Gesundheit, Social Media, Datenschutz

  • e) Gesundheitsbewusstes WLAN

    Für den Einsatz von bis zu 33 Mobilgeräten in jedem Klassenzimmer sollte in jedem Raum ein einzelnes WLAN-Gerät installiert sein (lokaler Einsatz). Die Strahlenbelastung muss dabei so gering wie möglich ausfallen, weshalb die folgenden drei Maßnahmen zum WLAN-Standard der Schule gehören sollten:


    1) Leerlaufverbot: WLAN-Gerät darf nur bei Bedarf eingeschaltet werden

    Jedes WLAN-Gerät kann über einen Netzschalter, der sich direkt neben der Tafel befindet, an- und ausgeschaltet werden. Das WLAN-Gerät im Klassenzimmer darf nur dann aktiv sein, wenn es für den Unterrichtseinsatz erforderlich ist (temporärer Einsatz).


    2) Minimierungsgebot: WLAN-Gerät arbeitet stark leistungsreduziert

    Die Sendeleistung jedes WLAN-Access-Points ist so weit reduziert, dass die Strahlung des 5 GHz-Frequenzbands nur im Klassenzimmer vorhanden ist. Bei einem aktiven WLAN-Signal reicht die Strahlung somit nicht in das nächste Klassenzimmer (leistungsreduzierter Einsatz).


    3) Zugriffsverwaltung: WLAN-System mit steuerbarem Schüler-Login

    Bei einem aktiven WLAN-Signal haben nur die Lehrerinnen und Lehrer Zugriff auf das Internet – den Schülerinnen und Schülern wird der Zugang verwehrt. Sollen einzelne SchülerInnen oder die ganze Klasse das Internet nutzen, so muss dies am Lehrer-Tablet freigeschaltet werden. In jeder Pause setzt der Schulserver die Freigaben für alle Schüler automatisch wieder zurück (Kontrolle des Zugangs).


    Praxiserprobtes WLAN-Konzept

    Die drei WLAN-Maßnahmen wurden in Zusammenarbeit zwischen dem Amt für Schule und Bildung und dem Friedrich-Gymnasium Freiburg im Jahr 2016 entwickelt.  An der Schule wird ein skalierbares WLAN-System (z. B. Firma Ubiquiti Networks) mit 45 Access-Points (z. B. Modell Unifi AP Pro) verwendet. Die WLAN-Benutzerverwaltung erfolgt durch ein RADIUS-Protokoll (WPA Enterprise) auf dem Schulserver (z. B. LOGODidact Schulserver, Firma SBE).


  • f) Medienpädagogik und soziale Medien

    Damit die Schülerinnen und Schüler vielfache Kompetenzen zum verantwortungsvollen Umgang mit den neuen Medien erwerben, sollten medienpädagogische Maßnahmen in jeder Klassenstufe zum Standard gehören. Lehrerinnen und Lehrer können diese Aufgabe in ihren Unterricht mit einfließen lassen, benötigen aber dauerhafte und professionelle Unterstützung. Die könnte z. B. durch eine Aufgabenerweiterung der Schulsozialarbeit realisiert werden.


    Wünschenswert wäre

    • Die Medienprävention sollte ein fester Bestandteil jedes Schulcurriculums sein.
    • In den Klassen der Unterstufe sollten regelmäßig Unterrichtsstunden mit medienpräventiven Inhalten (Cybermobbing, …) z. B. unter Mitwirkung der SchulsozialarbeiterInnen durchgeführt werden. 
    • Ältere Schülerinnen und Schülern können zu Medienmentorinnen und -mentoren ausgebildet werden, die im Sinne eines "Peer-to-Peer"-Ansatzes Workshops in verschiedenen Klassen anbieten. 

    Praxiserprobter Vorschlag

    Am Friedrich-Gymnasium Freiburg wurden in enger Zusammenarbeit mit der Schulsozialarbeiterin zahlreiche medienpädagogische Maßnahmen erarbeitet:

    • In den Klassen der Unterstufe werden durch die Schulsozialarbeiterin regelmäßig Stunden mit medienpräventiven Inhalten (z.B. Cybermobbing-Prävention) durchgeführt.
    • In Kooperation mit dem Landesmedienzentrum Baden-Württemberg erfolgt seit zwei Jahren die Ausbildung von Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klassenstufe zu MedienmentorInnen. Die ausgebildeten Schülerinnen und Schüler bieten im Sinne eines "Peer-to-Peer"-Ansatzes Workshops in verschiedenen Klassen z. B. zum Umgang mit sozialen Medien an.
    • Für die Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule wurde eine eigene Handreichung mit dem Titel „Medienbildung in Schule und Elternhaus“ (Download PDF) erarbeitet.
    • Einmal im Schuljahr gibt es einen speziellen Elternabend zu medienrelevanten Themen mit externen Referenten.

  • g) Daten und Datenschutz

    Aus Gründen des Datenschutzes dürfen im schulischen Kontext Plattformen wie WhatsApp oder Dropbox nicht genutzt werden. Zum sicheren Umgang mit personenbezogenen Daten muss ein schulinternes Kommunikationsportal (z. B. Kopano) und eine eigene Schul-Cloud ( z. B. Nextcloud) auf dem internen Schulserver eingerichtet werden. Alle Schüler, Lehrer und Eltern der Schulen besitzen eine eigene Schul-Mail-Adresse und können datenschutzkonform kommunizieren.


    Da Lernplattformen zur Individualisierung und Binnendifferenzierung personenbezogene Daten verarbeiten und speichern, dürfen diese im Unterricht nur pseudonym eingesetzt werden. Im Landesdatenschutzgesetz von Baden-Württemberg gelten Pseudonyme jedoch als personenbezogene Daten. Jede Schule muss daher mit dem Anbieter der jeweiligen Lernplattform einen individuellen Vertrag zur Auftragsdatenverarbeitung abschließen. Wünschenswert wäre es, wenn der Schulträger im Rahmen des Basiskonzepts für bestimmte Lernplattformen zentrale Verträge für eine große Schülerzahl (Mengenrabatt) mit dem entsprechenden Datenschutzvertrag abschließt.


    Praxiserprobter Vorschlag

    Am Friedrich-Gymnasium Freiburg ist über den Schulserver ein internes Cloud-, Chat- und Mailsystem verfügbar. Im Unterricht werden nur Lernplattformen von Firmen aus Deutschland eingesetzt. Mit allen Anbietern existieren Verträge zur Auftragsdatenverarbeitung. Die Benutzerverwaltung erfolgt komplett pseudonym. Die Schülerlisten zur Pseudonymisierung liegen dabei nur handschriftlich vor.


  • h) Schulisches Bildungsziel im digitalen Zeitalter

    Das Ziel des Medienkonzepts ist weder die Abschaffung der Kreidetafel noch die papierlose Schule. Zeitgemäßer Unterricht sollte immer ein ausgewogenes Zusammenspiel von digital und analog sein. 


    Auch im digitalen Zeitalter darf die Bildung nicht für die Zwecke der Arbeits- und Berufswelt instrumentalisiert werden. Das Bildungsziel muss die umfassende Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler zu weltoffenen, verantwortungsvollen, autonomen und wertorientierten jungen Menschen bleiben. 


    Lernen im Klassenzimmer kann nur dann gut funktionieren, wenn ein respektvolles Lehrer-Schüler-Verhältnis vorhanden ist – digitale Medien sind dabei nur als Hilfsmittel innerhalb des Lernprozesses zu sehen. 


    Es zeigt sich ganz deutlich, dass es auch im digitalen Zeitalter auf den kompetenten, begeisterten, emphatischen und motivierten Lehrer ankommt.



Technische Infrastruktur

  • i) Einfache und einheitliche Medienausstattung aller Klassenzimmer einer Schule

    Die Medienausstattung der Klassenzimmer sollten keine teuren und störungsanfälligen Komponenten wie elektrisch höhenverstellbare Medienpulte, Computer, Dokumentenkamera, HDMI-Verstärker und einem interaktiven Whiteboard inkl. Kurzdistanzbeamer enthalten. 


    Die Medienausstattung des Klassenzimmers der Zukunft sollte in der gesamten Schule einheitlich und einfach gestaltet sein. Für den Einsatz von z. B.  Tablets ist nur ein Beamer, ein WLAN-Gerät, eine Streaming-Box (z. B. AppleTV) und ein Tablet-Halter erforderlich (Gerätekosten: ca. 1.200€).


    Praxiserprobter Vorschlag

    Die einfache und einheitliche Medienausstattung besteht seit dem Jahr 2017 in allen Klassenzimmern des Friedrich-Gymnasiums Freiburg.


  • j) Einheitliches Serversystem als Basis für alle Schulen

    Alle Schulen eines Schulträgers sollten ein einheitliches Schulserversystem mit Benutzerverwaltung, Cloud-Lösung, Mail-Lösung, Image-System und WLAN-Steuerung besitzen. 


    Eine durch den Schulträger beauftragte Servicefirma kümmert sich um den unmittelbaren Support für alle Schulen. Die Schulen können sich gegenseitig unterstützen und das Serversystem auf ihren pädagogischen Bedarf individuell einstellen.


    Praxiserprobter Vorschlag

    Mehrere Schulen in Freiburg nutzen bereits ein einheitliches Serversystem mit gleichem schulinternem Cloud-System (z. B. Nextcloud), schulinternem Kommunikationssystem für Lehrer, Schüler und Eltern mit Mail, Terminen & Kontakten (z. B. Kopano) und WLAN-System (z. B. Unifi).


  • k) Einheitliches Betriebssystem für Computer und Mobilgeräte

    Die Vielfalt an mobilen Betriebssystemen (Windows, Android & iOS) z. B. im Rahmen eines BYOD-Konzepts kann die gemeinsame Nutzung von Computern und mobilen Endgeräten im Klassenzimmer schnell an pädagogische und technische Grenzen führen. Zur Festlegung eines einheitlichen und zukunftsfähigen Betriebssystems für Computer und Tablets müssen die folgenden Aspekte ausführlich diskutiert werden:  Schulische „Art des Arbeitens“, Kompatibilität zwischen Computer und Tablet, Anbindung an Mobilgeräteverwaltung, Zuverlässigkeit, App-Auswahl, Updates, Gerätenachfolge, Individualität, Datenschutz und Preis. 


    Für die schulische Arbeit an allgemeinbildenden Schulen erfüllt das mobile Betriebssystem iOS  von Apple alle Bedingungen und wird an nahezu allen der 17 Tablet-Schulen in Baden-Württemberg eingesetzt. Für die schulische Arbeit an berufsbildenen Schulen erfüllt das Betriebssystem Windows alle Bedingungen und wird an vielen der Tablet-Berufsschulen in Baden-Württemberg eingesetzt.


    Die folgenden Argumente sprechen für eine Vereinheitlichung der Betriebssysteme sowohl bei Lehrer- und Schüler-Tablets als auch bei der Geräteausstattung im Computerraum:

    • Im Unterricht werden Medienbrüchen z. B. zwischen Windows-Computer und iOS-Tablet vermieden.
    • Die Administration aller Digitalgeräte an der Schule (Tablets und Computer) läuft einheitlich und einfach über eine zentrale Mobilgeräteverwaltung z. B. Cisco Meraki. 
    • Für die Konfiguration von z. B. iMac Computern ist kein aufwändiges „Image-Verfahren“ zur Aufspielung von neuer Software auf alle Rechner über den Schulserver erforderlich, sondern nur die Einbindung in die bestehende Mobilgeräteverwaltung z. B. am Kreismedienzentrum Freiburg. 

    Praxiserprobter Vorschlag

    Am Friedrich-Gymnasium Freiburg wurden alle stationären Computer und mobilen Endgeräte auf ein Betriebssystem vereinheitlicht.  Die Verwaltung der Endgeräte (iOS Tablets und iMacs) erfolgt zuverlässig und einheitlich über die Mobilgeräteverwaltung des Kreismedienzentrums Freiburg.  



Film ab:
Friedrich-Gymnasium
Freiburg

Gegenwart:
Wildwuchs von Einzelprojekten


Viele Schulträger geben die Verantwortung der digitalen Schulentwicklung an ihre Schulen ab und fordern die Entwicklung eigener Medienkonzepte. Zunächst ist das richtig: Eine Auseinandersetzung mit der pädagogisch-didaktischen Dimension des Unterrichts ist die Voraussetzung dafür, beim Lernen durch Digitalisierung einen Mehrwert zu erzielen. Aber woher sollen Schulleitungen wissen, welche Chancen digitale Medien für den täglichen Unterricht in naher Zukunft bieten? Woher sollen sie den sinnvollen Einsatz von Tablets zur Individualisierung und Binnendifferenzierung kennen? Wieso wird immer noch in interaktive Tafeln und Medientische investiert, die für den Fernunterricht völlig ungeeignet sind? Jede Schule erarbeitet derzeit ein individuelles IT-Konzept, betreibt verschiedene Schul-Server, benutzt mehrere Betriebssysteme, baut WLAN-Systeme und installiert Cloud-Dienste. Die Weiterentwicklung und Betreuung der schulischen IT erfordert einen sehr hohen Arbeitsaufwand, der von engagierten LehrerInnen geleistet wird.

Zukunftsvision:
Einheitliches Basiskonzept


Von großem Mehrwert wäre für jeden Schulträger ein einheitliches und zukunftsweisendes Vorgehen, um die Schulen gemeinsam ins digitale Medienzeitalter zu führen. Von dem Schulträger sollte daher ein mediales Basiskonzept mit einem einheitlichen Schulserver-, Cloud-, Mail- und WLAN-System für alle zu betreuenden Schulen als digitales Fundament vorgegeben und betreut werden. Auf dieses Fundamt kann jede Schule und Schulart die Endgeräte individuell mit einem Medienentwicklungsplan aufbauen. Das Medienkonzept muss dabei zeit- und ortsunabhängigen Lernen unterstützen. Die Betreuung aller schulischen Endgeräte sollte zentral über die Mobilgeräteverwaltung (MDM) des Schulträgers erfolgen. Für eine mögliche 1:1 Ausstattung mit Schüler-Tablets steht eine Vollfinanzierung zur Verfügung. Das medienpädagogische Curriculum jeder Schule muss durch flankierende Maßnahmen der kommunalen Schulsozialarbeit dauerhaft und umfassend unterstützt werden.

Literatur
zum Weiterlesen


[1] Hillmayr, D., Reinhold, F., Ziernwald, L., Reiss, K. (2017).
Digitale Medien im mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht der Sekundarstufe:
Einsatzmöglichkeiten, Umsetzung und Wirksamkeit.
Waxmann-Verlag, Münster. Download PDF

[2] Voß, S. (2018).
Im digitalen Zeitalter qulitätsorientiert Lernen: Chancen und Grenzen digitaler Medien:
Eine Handreichung für Lehrkräfte aller Fächer aus allen Schularten, -stufen und -typen.
Landesinstitut für Schulentwicklung, Stuttgart. Download PDF

[3] Bronner, P. (2019).
DigitalPakt#D: Wünsche und Visionen für Schulträger.
Magazin ExcitingEdu, Klett-Verlag, 01/2019. Download PDF

Gastbeitrag in der Badischen Zeitung vom 28.02.2019

[5] Bronner, P. (2018).
In Tablet-Klassen kann der Unterricht offener, forschender und projektbezogener gestaltet werden.
Interview mit der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn.

[6] Bronner, P. (2019).
Schule auf dem Weg ins digitale Zeitalter: Vom Schülerprojekt zum Schulkonzept.
Computer und Unterricht, Friedrich-Verlag, Ausgabe 113/2019.
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